Michael Templin trifft man mehr oder weniger beim morgendlichen Brötchenholen – zumindest wer in der bekannten Ortenauer Bäckerei Dreher einkaufen geht. Wenn auch nicht unbedingt persönlich, dann trifft man zumindest eines seiner „Werke“. Denn das originelle Firmenlogo der Bäckerei Dreher ist ein Entwurf von Templin.

Auch wer das Freilichtmuseum in Gutach besucht wird sich vom Logo mit dem Schwarzwaldhof dorthin leiten lassen. Hier war der Künstler Templin in den Jahren von 1996 bis 2001 tätig und hat unverwechselbar seine Handschrift hinterlassen. Aber auch beim Augenarzt oder bei einem Allgemeinmediziner hat Michael Templin ansprechende und aussagekräftige Entwürfe realisiert. Es sind Grafiken von einem farbschönen, modernen und eher minimalistischen Design, die aber gerade deswegen sofort ins Auge fallen, da sie sich auf das Wesentliche konzentrieren. Michael Templin ist aber nicht nur wegen seiner beliebten Werbe-Grafiken bekannt. Er ist auch ein überregional bekannter Künstler, dessen Ausstellungen sich großer Beliebtheit erfreuen und dessen Exponate hoch gehandelt werden. Es sind in erster Linie die Farben, in denen er schwelgt, die dem Betrachter ins Auge fallen. Die ganze bunte Palette, aber meist ohne Schwarz, verwendet der 1960 in Gengenbach geborene Künstler.

Seine Ausbildung absolvierte er an der Freiburger Grafik Schule, die 2007 mit der Freien Hochschule für Grafik-Design und Bildende Kunst fusionierte. Gengenbachs berühmte Türme, drei Digital-Drucke hinter Acrylglas, der Niggelturm, das Kinzig- und das Obertor, ist zum Beispiel in der Arztpraxis Dr. Nükhet Sine-Höft zu besichtigen. Im Eingangsbereich des Charlotte-Vorbeck-Hauses befindet sich eine Ehrentafel der berühmten Gengenbacherin – auch ein Werk von Michael Templin. Wer im Einkaufcenter Arena Lahr shoppen geht und das Café Dreher besucht, sieht dort ein großformatiges Wandgemälde, natürlich auch ein Werk von Michael Templin. Auch die Außenfassade des Flößer- und Verkehrsmuseum in Gengenbach trägt die Handschrift Templins: Bei den Flößerfiguren hat er mitgewirkt.

Der Künstler, der gern die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzt, ist aber nicht nur regional tätig. Ganz im Gegenteil. Seine Affinität zu Indien hat Werke wie das Porträt „Gulshaa Begum – The Power of Knowledge“ hervorgebracht, auch hier finden sich starke Farben wieder, gepaart mit den Möglichkeiten der IT-Bearbeitung. Motive aus der Serie „Monsoon Color“ – Mango und Orange betonen die Affinität zu ausdrucksstarken Farben. Sein Motto lautet: „Werbung mit Geschmack – das kommt gut an“. Vom Firmenlogo über Geschäftspapiere bis zur Ausgestaltung der Eingangshalle oder anderer repräsentativer Räume – Michael Templin kann hier mit seiner unverwechselbaren, farblich ausdrucksstarken und betont modernen Kunst punkten.